22. April 2016

Zum Tod von Prince, David Bowe und den ganzen anderen

"2016 ist ein Arschloch" heißt es in den sozialen Medien zur Zeit gerne. Der hilflose Spruch drückt die Ohnmacht darüber aus, dass unheimlich viele Prominenten-Lieblinge und Stars dieses Jahr vorzeitig versterben. Soeben hat es Prince erwischt. Eine Reihe Musikgrößen verschieden bereits Ende 2015, etwa Scott Weiland, Lemmy Kilmister und Natalie Cole, im Januar diesen Jahres folgten David Bowie, im März Roger Cicero. Insgesamt ist Liste der vorzeitigen Prominenten-Tode noch weitaus länger: Es starben 2016 bereits der langjährige FDP-Chef Guido Westerwelle, der vielleicht beste Fußballer des 20.Jahrhunderts Johan Cruyff, Roger Willemsen, Frank Sinatra junior, der langjährige Kinderfernsehen-Star Peter Lustig, Musiker Glenn Frey (The Eagles), der Schauspieler Alan Rickman und der Ost-Star Achim Menzel. Und dies ist nur eine (subjektive) Auswahl. Wer regelmäßig in den sozialen Medien unterwegs ist, glaubt, alle paar Tage sterben große, wichtige Menschen. Was ist bloß los in dieser Welt?

20. April 2016

Earn Profits globally, leave losses locally - zur Flüchtlingskrise.

Nachdem die Route über den Balkan geschlossen und das Abkommen der EU mit der Türkei in Kraft gesetzt wurde, fallen die Zahlen der Migranten in Mitteleuropa. Die Krise flaut ab. Doch das ist nur eine Atempause, das Flüchtlingsdrama wird weitergehen. Noch sehr lange.

15. April 2016

Der Fall Böhmermann, das geheime Zusatzprotokoll und Merkels Abstieg

An diesem „elenden Freitag“ (Die Welt) hat sich unsere Bundeskanzlerin auf der Seite eines beleidigten Autokraten und gegen die Pressefreiheit positioniert. Erdogan hatte bereits einen persönlichen Strafantrag gestellt. Zusätzlich setzte er Merkel unter Druck, indem er auch noch einen Majestätsbeleidigungsparagraphen 103 aus Kaisers Zeiten gegen den Satiriker Böhmermann ins Felde führte. Sie zögerte und beriet sich. Dann trat sie zur hochoffiziellen Verlautbarung an, um mitzuteilen, sie gebe Erdogans Gesuch nach Anwendung des Paragraphen 103 freie Bahn, denn es sei alles eine Sache der Justiz. Die war ja aber bereits ohne Merkels staatstragende Performance durch Erdogans persönlichen Strafantrag involviert. Wem das noch nicht rückgratlos und konfus genug ist: In derselben Rede erklärte sie, den Paragraphen abschaffen zu wollen, denn er werde nicht mehr gebraucht? Am Ende dieses Satzes ist ein Fragezeichen mehr als angebracht.