27. Dezember 2017

Star Wars 8: Das Hollywood-Theorem


Auch ich habe den neuen Star Wars-Streifen gesehen, ich konnte nicht anders, ich stand schon 1983 für „Rückkehr der Jedi-Retter“ an, ich bin unrettbar verloren, ich schaue die Fortsetzungen, von denen ich weiß, dass sie nicht gut sein können.
Aber ich will keinen Verriss schreiben. Sondern: Star Wars 8, The Last Jedi, ist berechnet worden. Mithilfe von Computern. Ungefähr so, wie eine neue Porsche-Karosserie. Und das ist gar nicht zynisch gemeint.

Der Beginn des Films reicht aus, um das zu erkennen. Er
folgt kalkulierter, traumhafter Irrlogik: Die Guten werden von den Bösen, der "Ersten Ordnung“ gejagt. Wie diese entstand, warum sie plötzlich dominiert, woher ihre riesigen Raumschiffe kommen, all das ist wurscht und wird nicht erklärt. Wichtig ist nicht die Geschichte, sondern die Erwartung der Zuschauer. Das Konzept "Wenige Gute im Kampf gegen viele Böse" ist seit 1977 etabliert. Logikfehler spielen keine Rolle, #emotionstrigger dagegen sehr.
Alle inhaltliche Auseinandersetzung ist müßig, alle Interpretation akademisch. Handlung, Actionszenen und humorige Einlagen sind fein aufeinander abgestimmte Zutaten, die den Zuschauer mitzureißen haben. Sie machen keinen Sinn, aber wirken so, als täten sie es. 

Willkommen in der Postmoderne. 
Erkennbar ist das an vielen Details. Die Charaktere zum Beispiel verweisen auf nichts außer auf sich selbst – „Finn“ etwa: Er fällt mehr durch den Film, als er in irgendeine Weise eine Handlung trägt. Auch Referenzen haben nur eine Art Geschichtsdesign-Funktion – der Zuschauer soll emotionalisiert und damit dran bleiben. Übrigens bleibt Liebe oder Sexualität außen vor. Frauen und Männer könnten ihre Rollen beliebig tauschen, der Film bliebe der Gleiche. 

Viele gehen Disney auf den Leim. Hannah Pilarczyk bei Spiegel Online ist begeistert und gewinnt dem Film Tiefe ab. Ich glaube dagegen, aller Inhalt, alle Charakterisierungen dienen bloß dem Effekt, der Oberfläche, dem Design und letztlich dem Umsatz. Das ist gar nicht so pessimistisch gemeint, es macht ja Spaß. Ernst nehmen sollte man das alles halt nicht. Erkennt man die Computer-Perspektive, ist "The Last Jedi" als Film nur schwer diskutierbar.

Zwei Dumme, ein Gedanke: Mark Wachholz hatte völlig unabhängig von mir eine ganz ähnliche, weit geschliffenere Theorie: Big Data hat bei Star Wars das Sagen.

19. Dezember 2017

Mein Buch


Liebes Internet und Ihr Menschen darin:
Ich habe zusammen mit einem Freund und Geschäftspartner - in dieser Reihenfolge - ein Buch geschrieben. Ja, ganz klassisch mit viel Zeit, Liebe, Anstrengung, Motivation, Verzweiflung.
Um uns nicht einfach selbst zu loben, hier eine Amazon-Rezension:

"Dieses Buch ist eine Einordnung vielfältiger Themen, rund um die Kommunikation unserer Zeit. Es zeigt die Einflüsse innnerhalb der Gesellschaft auf; auch die negativen Einflüsse durch manipulative Kommunikation. Zudem liefert es einen Ausblick in die Zukunft. Breite Grundlagenkenntnisse geben dem Leser die Möglichkeit die Situation besser einzuschätzen, um auf dieser Basis eine eigenständige Meinung für sich selbst zu generieren. Eine spannende Zusammenfassung, untermauert mit viel Zahlen, Daten und Fakten anhand Studien, Experimente und Zeitgeschehen. Wie das Buch selbst rückseitig beschreibt: Ein Buch für jedes Alter - für Experten in Sachen Kommunikation ebenso wie für den Laien. Es lässt sich gut lesen, ist sehr spannend und über die vielen interessanten Aussagen wird man vom Laien schnell selbst zum Experten. Klasse Buch."

Abstimmung

Liebe Leser, 
wir möchten gerne einen Vortrag halten bei der Buchmesse in Leipzig. Es handelt sich dabei um die Einordnung der Umbruchjahre 2015-2017. Dazu brauchen wir in einer Abstimmung einige Stimmen. Es wäre daher sehr nett, für uns zu stimmen, und zwar hier, etwas weiter unten auf der Seite.
Es dauert auch nur wenige Sekunden.
Die Abstimmung läuft bis zum 3.Januar.
Vielen Dank!

30. November 2017

Vormodernität im digitalen Zeitalter - Über das öffentlich-rechtliche Fernsehen

Gestern lief im SWR eine Sendung zum Thema „Brauchen wir öffentlich-rechtliches Fernsehen?“. Neben Politikern, SWR-Intendant und -Justiziar waren auch interessierte Bürger dabei – ich kam drauf, weil auch Blogger Torsten Dewi eingeladen war. 

Die Sendung war als eine Art "Townhall-Meeting" konzipiert und ließ sich auch ganz unterhaltsam an. Doch weder TV-Journalisten, noch Regisseure waren anwesend. Ist das nicht verrückt? Wir reden übers Fernsehen und kein Fernsehmacher ist anwesend! Es war in etwa so, als gäbe es einen Eishockey-Talk und neben dem DEB-Präsidenten und seinem Justiziar wären noch Anton Hofreiter und Frauke Petry dabei.
Funktionäre, Bürokraten und Politiker reden über ein kreatives Medium. Das ist Deutschland.

5. November 2017

Der Kapitalismus und Griechenland

Nach 1990 kämpfte Deutschland mit den Kosten der Wiedervereinigung. Eine Mammutaufgabe. Deshalb brach das wirtschaftlich starke Land die EU-Stabilitätskriterien. Im selben Zeitraum machte sich das wirtschaftlich schwache Griechenland fit für den Eintritt in die Euro-Zone. Das war für das hoch verschuldete System, bei dem die oberen Klassen des Landes den Staat traditionell als Selbstbedienungsladen verstehen und seit 30 Jahren den Abbau der Staatsquote betreiben, ebenfalls eine Mammutaufgabe. Die dann folgende griechische Tragödie ist eine der traurigsten Geschichten des Kapitalismus. Sie untergrub nachhaltig den Glauben an die EU und den Glauben an einstmals gute ökonomische Innovationen. Es ist auch die Geschichte einer Krankheit der westlichen Geisteskultur.

19. Oktober 2017

"Babylon Berlin“

Lange habe ich auf das Fernsehereignis der letzten Jahre gewartet, "Babylon Berlin". Eine deutsche Serie, die sich mit Hollywood messen will! Endlich ist das Monumentalwerk angelaufen und die ersten vier Folgen sind online. 

"Babylon Berlin" ist tatsächlich ein Schwergewicht und stellt so ziemlich alles in den Schatten, was es je in Deutschland gab. Aber darüber können andere sich besser auslassen (die Kritiken sind jedenfalls meist positiv). Ich glaube, so mutig ein großes Rad zu drehen, das gebührt schon an sich Respekt. 

Eine Sache gibt es, die fasziniert: Obwohl die Serie vor der Machtergreifung der Nazis spielt, 1929, obwohl die Macher bewusst das ganze Thema NS außen vor lassen, schafft es die Serie nicht, die Last der Vergangenheitsbewältigung auszublenden.

Wie kann das sein? Ist 1933 denn nie vorbei? Um das zu verstehen, hilft eines der berühmtesten Fußballspiele der letzten Jahre weiter. Verblüffenderweise.
 

27. September 2017

Die Abrechnung - über die Bundestagswahl

Im Osten Brandenburgs, kurz vor Polen, liegt das Schlaubetal. Das Tal - oder besser die eiszeitliche Rinne - gilt als Ferienregion. Eigentlich.
Die Wanderwege sind zugewuchert, bei einem Spaziergang durch die kleinen Dörfer ist man völlig allein und Infrastruktur ist auch kaum vorhanden. Zum Tanken und Einkaufen muss man 25 Kilometer nach Eisenhüttenstadt fahren – das anscheinend bloß aus Malls besteht – und nur wenn man Glück hat, an einer idealen Stelle, zeigt das Smartphone zwei Balken an.
In und um das Schlaubetal könnte man einen Endzeitfilm mit Zombies drehen, die Einwohner würden es nicht einmal merken.
Auch wenn ich den Osten mag, an solchen Orten beschleicht mich als Wessi das Gefühl der Entfremdung. Ich kenne Deutschland anders. Dabei ist die Region noch günstig gelegen, eine Stunde ist es zum Stadtrand Berlins.
Aber man muss sich wohl damit abfinden: Das System des liberalen Kapitalismus ist im Osten nicht richtig angekommen, auch 28 Jahre nach dem Mauerfall nicht.
Willkommen bei den Bundestagswahlen, willkommen bei der großen Abrechnung Ostdeutschlands.
Die Message: Die Einheit Deutschlands ist gescheitert.

22. September 2017

Die Bundestagswahl am Sonntag. Thesen und zwei Schlussfolgerungen.

Einige Thesen und eine daraus abgeleitete Folge, weshalb der nächste Sonntag denkwürdig werden kann. Zunächst etwas Triviales und Naheliegendes. Jeder weiß: 1. Angela Merkel wird wieder Kanzlerin.

5. September 2017

Failure of Vergangenheitsbewältigung

Es brauchte einen Germanisten, um den Briten die Wahrheit aufs Brot zu schmieren: Der englische Goethe-Experte Nicholas Boyle erklärt, was der Brexit wirklich bedeutet. Den Text schrieb er vor einigen Monaten, aber er ist immer noch aktuell. Und besser als alles, was mir zu dem Thema bisher unterkam.

13. August 2017

Debatten

Es ist Sommer, "Draußen-Zeit". Daher kommt hier kein regulärer Eintrag, sondern kurze Kommentare zu mehr oder weniger aktuellen Themen, darunter "Finis Germania", Neymar und Gender Studies-Streit.

13. Juli 2017

Der G20-Gipfel und die Hysterie im Netz

Der G20-Gipfel vom Wochenende zeigte exemplarisch wie nie, wie Facebook, Twitter und Co. bei Berichterstattung funktionieren. Nämlich gar nicht. Es ist reine Hysterie. Über Twitter die aktuelle Protest-Lage beurteilen? Fast unmöglich. Der Stream der pointierten Sätze und scheinbar ikonischen Bilder reisst alles mit. Es ist ein System der Aufregung, es basiert auf Kicks  (was übrigens mit den Ausschreitungen korrespondiert) und die lautesten Stimmen gewinnen.
Eigenltich sollte man an solchen Tagen das Internet abschalten. Aber auch hier gilt Hegels Satz vom unglücklichen Bewusstsein: Wendet man sich von der Welt ab, wird man weltvergessen, wendet man sich der Welt zu, vergisst man sich selbst. Letzteres trifft wohl auf die Meisten zu.

1. Juli 2017

The Chancellor´s Two Bodies - Der Historiker Kohl und die Historie

Über den jetzt verstorbenen Altkanzler Helmut Kohl ist sehr viel gesagt worden. Die „überdurchschnittliche Durchschnittlichkeit“ der britischen Journalistin Patricia Clough beschreibt seinen menschlichen Erfolg ebenso gut, wie die Charakterisierung als „alter unbeweglicher Eichenschrank“ seinen machtpolitischen. Das heißt nicht, dass etwa genug über ihn gesagt worden wäre. Denn wie uns die Geschichte lehrt, verändert sich der Blick auf ihre Protagonisten im Laufe der Generationen. So war etwa Kohls Amtsahn Otto von Bismarck zu Lebzeiten Gegenstand großer Verehrung und abgrundtiefen Hasses. Nach seinem Tod wurde er v.a. im Dritten Reich verklärt und verzerrt. Gerade deshalb gehörte er für die Nachkriegsgeneration ins Horrorkabinett der Geschichte. Einer an dem man nur ein gutes Haar ließ, wenn man selbst nichts mehr zu verlieren hatte. Heute versucht man den ersten Deutschen Kanzler, ebenso wie sein Preußen, objektiv zu behandeln. Wird es Helmut Kohl ähnlich ergehen? Wird man auch ihn eines Tages objektiv beurteilen? Kann man sein politisches Wirken überhaupt objektiv beurteilen? Dieser Artikel behauptet, dass er selbst das unmöglich gemacht habe.

28. Juni 2017

Ciao 20.Jahrhundert - Zum Altvorderen Helmut Kohl

Weizäcker, Bahr, Schmidt, Genscher, Hamm-Brücher, Westerwelle, Späth, Helmut Kohl, alle starben in 2015, 2016 und 2017. Die führenden Politiker der alten Bundesrepublik gehen in einer Weise von uns, als signalisiere das das Ende von etwas Altem und den Anfang von etwas Neuem.
Doch während etwa Helmut Schmidt sich bis zu seinem Tod zu aktuellen Problemen äußerte, empfing Helmut Kohl 2016 den nationalistischen ungarischen Präsidenten Victor Orban. Eine politische Gaga-Idee - womöglich die seiner Frau - und ein Fingerzeig dafür, dass Kohl nicht mehr verstand. Das 21.Jahrhundert war nichts mehr für ihn. Einige weitere Hinweise dafür:

8. Juni 2017

Das Kino, das die Geschichten erschoss

Letzten Sonntag lief der Wester-Klassiker Der Mann, der Liberty Valance erschoss auf Arte. Der Streifen dreht sich um die Frage, ob die amerikanische – vielleicht sogar die gesamte westliche – Gesellschaft auf Mythen beruht. Falschen Mythen. Der Film war 1962 ein Kinohit, ein heute unvorstellbarer Erfolg.

17. Mai 2017

Das schöne Spiel im neoliberalen Zeitalter

Der Fußball-Journalist Tobias Escher schrieb neulich einen Abgesang auf die große Ära des Fußballs der Messis und Ronaldos. Die jetzige Phase sei die zweite große Zeit nach den goldenen 70ern, doch sie werde mit dem Abgang der großen Spieler bald vorbei sein. Tobias Escher bezieht sich zwar auf das Sportliche, aber man darf die Frage getrost erweitern: Hat der größte Sport der Welt seinen Zenit überschritten? Nach Jahrzehnten des Fußball-Booms gibt es Indizien für eine kommende, schwere Krise: Dies ist ein kritischer Rückblick auf die Entwicklungen der letzten 30 Jahre.

20. April 2017

Dreht sich der Wind?

Die liberale Journalistin Dunja Hayali wird nachdenklich angesichts der Mehrheit der „deutschen“ Türken, die beim Referendum in der Türkei pro Erdogan stimmten. Und sie ist nicht die einzige: Mit ihrem Abstimmungsverhalten haben sich die konservativen Türken in Deutschland keinen Gefallen getan. Einiges deutet daraufhin, dass sich das Verhältnis in Deutschland zu seiner türkischen Minderheit abkühlt.  

29. März 2017

Das Ende der amerikanischen Hegemonie? (2/2)

Der erste Teil befindet sich hier.

Die USA von den 1960er Jahren bis heute
 
Als jüngst Chuck Berry starb, trauerte die Musikwelt, vor allem die Liebhaber klassischen Rocknrolls. Berrys Musik stand für eine Ära, die als übersichtlich gilt. Dass die 50er so klischeehaft die gute alte Zeit verkörpern, liegt auch an den 60er Jahren, dem Jahrzehnt tiefgreifenden Wandels.

21. März 2017

Das Ende der amerikanischen Hegemonie? (1/2)

Dies ist ein Betrag zur Serie "Über das Ende der Herrschaft des weißen Mannes"

Nationalismus, Geheimdiplomatie und fehlender Friedenswille unterhöhlten die alte Machtbalance in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg. 1914 wurde die Lage zusehends instabil und im August brach die überkomplexe internationale Sicherheitsarchitektur zusammen wie ein morsches Holzhaus. Das Alte machte Platz für den Aufstieg des Neuen: Welcome to the top, United States of America. Vor exakt 100 Jahren, mit dem amerikanischen Eintritt in den Ersten Welktrieg 1917, wurde das 20. Jahrhundert als amerikanisch neu definiert.
Heute jedoch zweifelt man leise an der Herrlichkeit. Parallelen zu der Welt vor der amerikanischen Hegemonie existieren: 2017 gibt es komplexe Krisenphänomene, Geheimdienste tragen verdeckte Kriege aus (Cyberwars, Drohnenkriege), verstärktes Misstrauen herrscht unter Nationen, überhaupt wächst der Nationalismus und wie damals herrscht ziemliche Unübersichtlichkeit. Andere Nationen, gar Kontinente streben auf. Die USA wirken ganz und gar nicht souverän als Ordnungsmacht. Im besten Falle scheinen sie gerade mit sich selbst beschäftigt, im schlimmsten Fall machen Entscheidungen der offensichtlich unfähigen Trump-Administration alles nur noch schlimmer. Daher sei die vorsichtige Nachfrage erlaubt, ob das amerikanische Zeitalter bereits nach 100 Jahren langsam endet?
Um das besser einzuschätzen, ein Blick zurück. In diesem, dem ersten Teil, behandele ich die erste Zeit der goldenen US-Ära bis etwa in die 1960er Jahre. In einem zweiten Teil die Zeit danach.

21. Februar 2017

Über Alexander von Humboldt

Humboldt, der berühmte deutsche Forscher des 19.Jahrhunderts, ist dank Andrea Wulfs Biographie mit dem Titel „Die Erfindung der Natur“ wieder in – aktuell Platz 4 der Spiegel-Bestseller Liste. Wulfs Ansatz: Humboldt, Genie und "Superstar" seiner Zeit, ist zu unrecht (in Großbritannien und den USA) vergessen, und das muss sich ändern. Ihre Begeisterung für den Naturforscher ist ansteckend, sie wandelte sogar auf seinen Spuren im Urwald und auf dem Orinoko. Aber sie schießt auch über das Ziel hinaus: Es gibt mehrere Kapitel, in denen es gar nicht um Humboldt geht, sondern um andere Forscher, die er mehr oder weniger beeinflusste. Bizarr.
Und dann ist da noch was: So faszinierend Humboldt war, Wulf kann nicht richtig erklären, warum. Sie schreibt von ganzheitlichen Ideen des Forschers, von seiner frühen Erkenntnis, dass Menschen die Umwelt zerstören. Und dass er eine Art erster Umweltschützer und Vorreiter der Ökologie, überhaupt ein moderner Vordenker gewesen sei. Sie wiederholt das immer wieder, ohne sich genauer zu erklären. Daher meine Frage: Was und wer war Alexander von Humboldt genau? 

15. Februar 2017

Über das Ende der Herrschaft des weißen Mannes - Einleitung

Richard David Precht hat ein großes Thema. Er glaubt, wir stehen vor der größten Revolution der letzten 250 Jahre, die Zeit der bürgerlich-liberalen Gesellschaft gehe zuende. Prechts zentrale These: Millionen Arbeitsplätze werden in den kommenden Jahren durch Digitalisierung/Automatisierung/Roboterisierung wegfallen, Massenarbeitslosigkeit drohe. Um dies zu verhindern, müsste wenigstens ein Grundeinkommen eingeführt werden. Unser zentrales Gesellschaftsprinzip wackelt und damit die Fundamente der westlichen Welt: Leistung lohnt sich nicht mehr.

5. Februar 2017

German Angst

Unsere Massenmedien – v.a. Spiegel und Zeit – ergehen sich in Anti-Trump Artikeln. Der ist sicherlich kein so angenehmer Zeitgenosse wie Obama, aber deutlich angenehmer als die Killertruppe ehemaliger Kleinkrimineller des Daesh. Darauf zielt aber nach eigener Aussage das Cover des Spiegel 6/2017 ab. Trump köpft im Blutrausch die Freiheitsstaue. Denn sowohl Daesh wie auch Trump sind „Extremisten“, so der Künstler Edel Rodriguez. Das reicht unseren Qualitätsmedien also, um völlig aus dem Rahmen zu fallen. Damit spielt man aber dummerweise in einer Liga mit Donald Trump. Bei dem gehören Unbeherrschtheit, Maßlosigkeit und „Aus-dem-Rahmen-Fallen“ zum Kalkül. Das ist sein trauriges Alleinstellungsmerkmal. Dass v.a. Spiegel und Zeit mit zum Weltuntergang hochdramatisierten Artikeln - also mit Maßlosigkeit - dagegenhalten, ist unerklärlich. Schließlich haben wir eine solide journalistische Ausbildung in Deutschland. Eine der Grundregeln: Trenne Kommentar von Information! Als Medienexperte muss ich mir auch selbst Gedanken machen.

29. Januar 2017

Martin Schulz - Gabriels Wahl



Alle gratulieren der SPD zu Martin Schulz als Kanzlerkandidaten 2017. Man kann kaum anders, als dem zuzustimmen. Zumindest wenn man die Alternativen betrachtet: Der Profi Steinmeier, dem das Charisma fehlt. Leider, sagt doch eine amerikanische Weisheit, man solle immer jenen Kandidaten wählen, mit dem man kein Bier trinken gehen wolle. Der SPD-Chef Gabriel, der durch TTIP bei den Linken und der Mitte verbraucht ist. Kein Wunder, dass er Trump nicht mag, hat der doch mit einem Federstrich vom Tisch gefegt, wofür der polternde Sigi seine Reputation opferte. Kanzlerin Merkel, die in selbstgerechter Beratungsresistenz den Interessen ihrer Bevölkerung Entschwebte. Sollte sie die Ergebnisse der Meinungsforschungsinstitute als Grundlage ihrer erneuten Kandidatur genommen haben? Das wäre erneut eine fatale Fehleinschätzung. Damit wird sie das - ohnehin geschenkte - gütige Urteil der Geschichte endgültig verspielen.

26. Januar 2017

Rechts So - Eine konservative Raumvermessung der USA

Viele konservative Amerikaner verachten linken Intellektualismus. Straight talk, Deals, work hard! Das sind die wesentliche Dinge des Lebens, was soll das abgehobene Gelaber? Jemand Bestimmtes lieferte genau das und ist jetzt US-Präsident. Warum viele Amerikaner so schlecht auf Reflexion, Bildung und Offenheit zu sprechen sind, liegt auch an der Geographie Amerikas. 

3. Januar 2017

Safebook-Alarm

Nach dem Anschlag am Breitscheidplatz in Berlin am 19.12. drängte Facebook Nutzer in der Hauptstadt, sich „safe“ zu melden. Doch statt zu beruhigen, betreibt dieses Feature meines Erachtens Panikmache. Es steht symbolisch für die Hysterie unserer Zeit.